h2>Quick Wins zum Weihnachtsgeschäft
Das aktuelle Weihnachtsgeschäft ist ja bereits in vollem Gange.
Welche „Quick Wins“ können Online-Händler im verbleibenden Jahresendgeschäft jetzt noch umsetzen bzw. was sollten sie möglichst beherzigen?
Steffen Griesel, plentymarkets GmbH
- Alle Verkaufskanäle nutzen.
Das Wachstum im Online-Handel ist ungebrochen. Wer bisher nur mit einem Webshop unterwegs ist, sollte jetzt noch weitere Verkaufskanäle anbinden, wie eBay, Amazon, Allyouneed, Rakuten oder Hitmeister – um nur einige zu nennen. Dort warten Millionen potenzieller Kunden auf Ihr Angebot – der Umsatzturbo im Weihnachtsgeschäft! - Warenbestände zentral verwalten.
Multi-Channel-Vertrieb ist ohne automatisierte Prozesse kaum zu managen. Aktivieren Sie daher jetzt noch eine zentrale Warenbestandsverwaltung, um die Warenbestände aller Verkaufskanäle durch einen automatisierten Datenabgleich immer aktuell zu halten. Gerade im hektischen Weihnachtsgeschäft können Sie so direkt auf knappe Bestände reagieren und automatisch Nachbestellungen auslösen. Damit bleiben alle gewünschten Produkte jederzeit verfügbar.
Name: Steffen Griesel
Titel: Geschäftsführer (CHRO), plentymarkets GmbH
WWW: www.plentymarkets.eu
Stefan Heyne, Shopware AG
- Optimieren Sie die Zahlarten und das Risikomanagement.
So lange noch Zeit ist, sollten Sie das Logistik- und Retourenmanagement testen. Zu Weihnachten muss der Kundenservice klappen. Stellen Sie sicher, dass Sie Versandbenachrichtigungen an Kunden organisieren – das Sendungstracking ist v.a. im Weihnachtsgeschäft wichtig. Stellen Sie genügend Personal für den Versand ein. Tipp: Denken Sie über verlängerte Rückgabefristen in der hektischen Vor- und Nachweihnachtszeit nach. - Stellen Sie sicher, dass keine unnützen Anwendungen aktiv sind, die Performance kosten.
Klären Sie mit dem Hoster ab, wo eventuell Bottlenecks im System sind. Diese gilt es nach der Identifizierung auszuschalten. Für die Zeit des Weihnachtsgeschäfts gilt, keine Live-Änderungen im Shop zu machen. Das Risiko, dass etwas schiefgeht, ist zu groß. Nutzen Sie verfügbare Caches und achten Sie möglichst vorm Ansturm darauf, dass diese „warm“ sind.
Name: Stefan Heyne
Titel: Vorstand, Shopware AG
WWW: www.rhino-stores.de/
Michael Bröske, MiB Consult
- Kundenbindung.
Eine Gratis-Beilage (mit Bezug zu Ihrem Shop) beschaffen und ab Dezember jeder Bestellung ab x Euro beilegen. Goodie auf der Seite und in den sozialen Medien bewerben. Und bitte keine Gummibärchen!
Beispiele Heldenlounge:Beilage einer Weihnachtskarte (mit Team Foto?) mit ein paar besinnlichen Worten und einer echten Unterschrift. - Verkaufsförderung.
Bei sehr vergleichbaren Produkten können zum Weihnachtsgeschäft (Geschenk-) Bundles geschnürt werden, die entweder einen Preisvorteil haben oder ein Gratisprodukt enthalten, um sich vom Wettbewerb abzuheben und den Ausschlag für den Kauf im eigenen Shop zu geben. - Technik.
Beim Hoster sicherstellen, dass Lastspitzen zum Weihnachtsgeschäft abgefangen werden können.
Name: Michael Bröske
Titel: Inhaber, MiB Consult – Beratung für Online-Shops
WWW: www.metoda.com/
Claus Fahlbusch, shipcloud GmbH
- Planen Sie Ihren Versand so, dass die Ware auf jeden Fall „bis zur letzten Minute“ am 24.12. beim Kunden eintrifft. Nutzen Sie dafür auch Express-und Kurierdienste. Nur wer es schafft, bis „auf den letzten Drücker“ zu verkaufen, nimmt das Weihnachtsgeschäft komplett mit.
- Lassen Sie Ihre Kunden wählen, mit wem Sie beliefert werden. Gerade im Weihnachtsgeschäft ist größtmögliche Flexibilität beim Versand gefragt. Genau wie die Wahl der Zahlmethode, ist die Wahl des Versandservices ein Conversion-Treiber.
- Das Weihnachtsgeschäft endet nicht am 24.12. Nach dem Fest werden Gutscheine eingelöst und v.a. Geschenke umgetauscht. Machen Sie es Ihren Kunden so leicht wie möglich, die Ware kostengünstig und stressfrei zurück zuschicken bzw. umzutauschen. Auch da sollten Sie die Kunden selbst wählen lassen, wie und mit wem Sie die Pakete zurück schicken.
Name: Claus Fahlbusch
Titel: Geschäftsführer, shipcloud GmbH
WWW: www.marcusgreven.de
Katrin Hausmann, mergedmedia AG
- Aufmerksamkeit schaffen.
Geschenke für „Sie“ oder „Ihn“, „Präsente unter zehn Euro“ – bündeln Sie Ihre Top-Produkte thematisch und platzieren Sie diese prominent im Shop (auch Mobile), etwa anhand von stimmungsvollen Grafiken oder das Shopmenü. So wird Weihnachtsshopping zum Erlebnis. Verbreiten Sie die Aktionen über kurzfristig wirksame Marketing-Kanäle wie Newsletter, Adwords, Social Media. - Schnelle Lieferung als Verkaufsargument.
Kommunizieren Sie Versandfristen deutlich und stellen Sie Ressourcen sicher: Jetzt Waren- und Lagerverfügbarkeiten checken und aufstocken. Lässt sich Expressversand realisieren? Dann anbieten! - Basics beherrschen.
Haben Sie z. B. Ihre Verpackungen für den Transport der Waren lizenziert? Wer im Weihnachtsstress den Überblick verliert, riskiert Abmahnungen und saftige Bußgelder von bis zu 100.000 €.
Name: Katrin Hausmann
Titel: Key-Account-Management, mergedmedia AG
WWW: www.findologic.com
Christian Heutger, PSW GROUP GmbH & Co. KG
Mehr Umsatz/Kundenbindung zum Weihnachtsgeschäft
- Vertrauen schafft Nähe zu Kunden.
In Zeiten zunehmender Unsicherheit bei Verbrauchern im Internet lohnt es sich, sich als vertrauenswürdiger Anbieter darzustellen. Dies kann man durch ein SSL-Zertifikat sichtbar machen, welches die Adressleiste grün färbt (EV-Zertifikate). Die grüne Adressleiste zeigt, dass sich Kunden auf der richtigen Webseite befinden und wer Seiteninhaber ist. - Neben dem Schaffen von Vertrauen pflegen Unternehmen durch die grüne Adressleiste ihr Image – ein Wert, der in Zahlen nicht auszudrücken ist, definitiv jedoch mehr Umsatz und Kundenbindung schafft. Die grüne Adressleiste zeigt, dass sich das Unternehmen bereits mit dem neuen IT-Sicherheitsgesetz auseinandergesetzt hat. Ein PCI-/Malware-Scan zeigt, dass die Anforderungen, die das neue IT-Sicherheitsgesetz an Shopbetreiber stellt, erfüllt werden.
Name: Christian Heutger
Titel: Geschäftsführer, PSW GROUP GmbH & Co. KG
WWW: http://www.bloofusion.de
Simon Huck, CYBERDAY GmbH
- Keine Schnellschüsse!
Die eigentliche Weihnachtsplanung beginnt spätestens Ende Sommer. Dann ist noch genug Zeit, um größere Aktionen zu planen und diese sowohl technisch, als auch visuell sauber umzusetzen. Auch von nicht unbedingt notwendigen technischen Updates sollten in der umsatzstarken Zeit vor und nach Weihnachten die Finger gelassen werden. Der Nutzen des Updates muss immer dem Risiko des entgangenen Umsatzes durch einen möglichen Shopausfall gegenübergestellt werden. - Penetrieren Sie Ihre Verteiler nicht!
Sie planen E-Mail-intensive Kampagnen wie z.B. für tägliche Adventskalendermailings? Setzen Sie für Ihre Weihnachtsaktion nicht Ihren Verteiler aufs Spiel und bieten Sie die Möglichkeit, sich gezielt von Weihnachtsaktionen abzumelden.
Name: Simon Huck
Titel: Geschäftsführer, CYBERDAY GmbH
WWW: www.heidelpay.de
Eric Jankowfsky, POSeidon digital GmbH
- Gar nichts mehr.
Jetzt hilft nur noch beten und hoffen, dass die bis dahin aufgestellten Prozesse sauber durchlaufen, dass die organisierten Hilfskräfte für das Einpacken nicht krank werden. Wenn alles wirklich rund läuft, dann macht es vielleicht und nur gegebenenfalls Sinn, sich mit dem Thema Expressbelieferung für „kurz vor Weihnachten“ zu beschäftigen. Dies aber nur dann, wenn man die Bestände wirklich im Griff hat. - Nach Weihnachten muss die Retourenabwicklung zu 100% sauber funktionieren.
Wenn das gut läuft, sind das die besten Voraussetzungen, um mit gezieltem E-Mail-Marketing im Folgejahr Stammkunden zu generieren.
Name: Eric Jankowfsky
Titel: Geschäftsführer, POSeidon digital GmbH
WWW: www.protectedshops.de
Hagen Meischner, PrestaShop SA
- Alles, was am 24. unter dem Baum ist, ist zu spät!
Das heißt, mehrere Versandoptionen anbieten, um den Kunden eine Auswahl zu geben und den Händler gegen Streik und Wetterchaos abzusichern. Ganz Eilige sind auch bereit für eine Expresssendung mehr zu zahlen. - Wenn für Freund und Familie online geshoppt wird, sollte dies ohne Risiko passieren, um die Verkäufe anzukurbeln. Eine Umtauschgarantie bis Mitte Januar erhöht die Retouren und die Verkäufe.
- Auch wenn es dafür jetzt schon fast zu spät ist: Online geshoppt wird immer und überall –daher sollte der Shop mobil/strong> bestmöglich zu bedienen sein.
- Uns Männern fehlt beim Geschenkkauf oft die Inspiration. Hier helfen Produktbundles für Zielgruppen: Das Wellnesspaket für die Mutter im Bio-Kosmetikshop oder das Heimwerkerkit für Vater im Werkzeugshop. Seinen Sie kreativ und verkaufen nicht Produkte, sondern Lösungen.
Name: Hagen Meischner
Titel: Country Manager DE/AT/CH, PrestaShop SA
WWW: www.dmsolutions.de
Daniel Ott, Trusted Shops GmbH
Weihnachten folgt oft eigenen Regeln. Meine 4 Tipps für mehr Conversions mit wenig Aufwand:
- Der Termin für Heiligabend steht.
Machen Sie verbindliche Angaben zum Liefertermin und kommunizieren Sie diese aktiv. - Der Weihnachtsmann liefert frei Haus.
Die kostenlose Lieferung zur Weihnachtszeit gehört fast schon zum guten Ton. Bieten Sie darüber hinaus attraktive Bedingungen für Umtausch und Retouren an. - Der Weihnachtsmann kommt inkognito.
Ermöglichen Sie Gast-Bestellungen – auch für registrierte Kunden – und einen neutralen Versand. - Haben Sie die Wünsche Ihrer Kunden auf dem Zettel?
Analysieren Sie das Kundenfeedback. Für die Kundenbewertungen von Trusted Shops steht Ihnen z.B. das Text-Tool zur Verfügung, mit dem Sie die häufigsten Wortpaare in Bewertungen filtern – für entscheidende Hinweise zur Optimierung Ihres Shops.
Name: Daniel Ott
Titel: E-Commerce-Experte, Trusted Shops GmbH
WWW: www.haendlerbund.de
Daniel Schiller, payolution GmbH
- Das Wachstum der letzten Wochen, quer durch alle Warenbereiche, lässt vermuten, dass sich das Weihnachtsgeschäft stärker als prognostiziert entwickeln wird. Online-Händler müssen jetzt vor allem darauf achten, den Warenfluss sicherzustellen. Gerade im stressigen Weihnachtsgeschäft können Kunden durch unübersichtliche Checkouts oder verspätete Lieferungen verloren gehen. Eine positive User Experience konvertiert Neukunden in Stammkunden, nachlassender Service hingegen vergrault auch die bisher zufriedenen Käufer. Daher mein Tipp: temporäre, personelle Aufstockung des Kundendienstes sowie der Retourenverarbeitung und Einbezug aller Partner entlang der Lieferkette in die Prozessplanung in saisonalen Spitzenzeiten. Im weiteren Sinn können diese operativen Mehrkosten auch als Maßnahmen zur Kundenbindung gesehen werden.
Name: Daniel Schiller
Titel: Lead of Key Account Management & Merchant Operations, payolution GmbH
WWW:
Der vorliegende Text entstammt der neunten Ausgabe des kostenlosen Online-Händlermagazins shopanbieter to go.
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